27 Februar 2006

Taupo und Tongariro-Crossing

Nun feiern wir schon bald Bergfest, oh je, oh je! Dabei geht es uns so gut hier und sich vorzustellen, irgendwann wieder arbeiten zu muessen...
Haben natuerlich wieder viel erlebt und ich versuche am besten, alles der Reihe nach zu erzaehlen.
Nach Rotorua ging es mit dem Rad weiter nach Taupo, mit Zwischenstopp bei "Golden springs", einem Campingplatz mit eigenem warmen Fluss. Wenn man's richtig warm mochte, setzte man sich weiter Flussaufwaerts, ansonsten weiter flussabwaerts. Super. Auf der Fahrt dorthin sind wir auch schon in dem "Kerosene creek" baden gewesen, auch dieser durch heisse Quellen auf Badewannentemperatur!

Wai-O-Tapu am Tag darauf (wir sind zur Abwechslung mal per Anhalter gefahren) war einfach Klasse. Noch viel mehr Farbe, vor allem im Champagne Pool, der Gruen mit orangem und weissen Rand ist und wirklich wie Sekt blubbert. Hat aber stolze 74 Grad Oberflaechentemperatur und dampft auch entsprechend. Es gab auch wieder viele Sinterterassen, warme Wasserfaelle, Krater und Seen in allen Farben, einer war richtig giftgruen (Devil's bath!). Selbst der Blubbermatsch blubberte hier hoeher...
Das Tuepfelchen auf dem I war aber sicher der Lady Knox Geysir, der taeglich einmal um 10:15 mithilfe von 300 g Seifenpulver (senkt die Oberflaechenspannung) zum Spucken gebracht wird. Der spuckt dann aber auch fuer ca. 1 Stunde und das ueber 10m hoch!!!
Weiter gings am Tag darauf nach Taupo, wo wir direkt am Fluss zelten. Der Taupo Lake ist ein riesiger Vulkankrater und hinter ihm sieht man schon die Vulkan des Tongariro-Nationalparkes.
Weil das Wetter so gut war beschlossen wir, dass ich (Gabor) am naechsten Tag die "schoenste Eintageswanderung Neuseelands" machen sollte, die Tongariro-Crossing (Anne kannte diese schon von 1993). Also musste ich 5:40 den Bus zum Ausgangspunkt der Wanderung kriegen, kurz nach 7 Uhr morgens gings dann los.


Zuerst durch dichten Nebel, aber nach ca. 1 Stunde waren alle Wolken wie weggeblasen und nur blauer Postkartenhimmel uebrig. Die Ausblicke waren schlichtweg ueberwaeltigend. Es ging aber auch maechtig rauf und runter, vor allem, da ich ja auch noch auf den beinahe perfekten Vulkankegel des Mt. Ngauruhoe (2287m) wollte. Dazu musste man hunderte von Hoehenmetern auf allen Vieren durch Geroellfelder krabbeln. 50min Schinderei (normalerweise ca. 1.5h), dann war ich aber auch (als 3.) oben und die 360Grad-Aussicht von dort oben...
Ein schneebedeckter Mt. Ruapehu auf der einen Seite, der Blue lake und grosse Teile des Nationalparks auf der anderen, einfach berauschend! Ich war seitdem den Rest des Tages wie auf Drogen!
Andere Hoehepunkte der Wanderung waren die Ausblicke vom Red Crater (wieder 360 Grad), unter anderem auf die drei Emerald-Lakes, deren Hellgruenes Wasser in krassem Gegensatz zur oeden Landschaft stand. Mordor aus "Herr der Ringe" wurde hier gedreht!
Dieser Tag musste einfach gefeiert werden, und deshalb gingen wir abends auch in unseren besten Camper-Sachen fein (!) essen. Es stellte sich dann auch noch herausm das sowohl der Kuechenchef als auch die Bedienung Deutsch sprachen und sehr kinderfreundlich waren, die beiden haben sich aber auch richtig gut benommen. Schoen zu wissen, dass man mit den Kleinen auch gut essen gehen kann. (Sie hatten an dem Tag auch einen Ruhetag mit Strand, Spielplatz usw.)
Am Tag darauf waren wir zu Fuss an 2 maechtigen Wasserfaellen (den Aratiatia-rapids und den Huka-Falls), ersterer liegt kurz hinter einem Staudamm, der wegen der Touristen 2mal am Tag geoeffnet wird...
Heute dann waren mehrere kleinere "Attraktionen" angesagt, u.a. unsere wohl letzte Gegend mit Blubbermatsch (die Craters of the moon"), eine mit warmen Wasser aus der Erde geheizte Garnelen-Farm, ein Honig-Haus und ein Vulkan-Zentrum, wo wir u.a. ein Erdbeben "ausprobieren" konnten. Geertje gleich 2mal...
Morgen geht's dann weiter per Drahtesel ueber Turangi zum Tongariro-Nationalpark, dort gibt es schliesslich ausser der beruehmten Wanderung noch viele andere kleinere...

21 Februar 2006

Rotorua 2

Nach nun fast einer Woche hier soll es morgen nun endlich weitergehen, diesmal erst in die Naehe von einer anderen "thermal area" (Wai-O-Tapu), dann nach Taupo...
Haben hier in Rotorua aber auch viel erlebt. Zuallererst natuerlich mal verschiedene Geysire, Blubbermatsch und Sinterterassen in allen Farben und Formen. Am besten war es sicher in Orakei Korako, dem "versteckten Tal". Wir liehen uns fuer einen Tag ein Auto aus. Mit dem Automatikgetriebe kam ich ganz gut klar, aber statt zu blinken, schaltete ich oefters den Scheibenwischer ein (bei strahlendem Sonnenschein!).
Das Tal war es aber auch wert. Zwar wollte der etwas eigenwillige groesste Geysir nicht spucken, als wir dort warteten, aber dafuer gab es sooo viel anderes. Eines der Gebiete hiess "artist's palette", nicht ohne Grund. Und dort gab es eines der seltenen Hoehlen mit warmer Quelle/ warmem See am Boden. Die Fotos koennen sicher nur sehr bedingt wiedergeben, was wir da erlebt haben.
An einem anderen Tag waren wir in einer Kiwi-Aufzuchtstation, wo wir sogar ein schluepfendes Kueken und ein Kiwi-Baby sahen. Wir haben dann auch ein kleines Kiwi gesponsort.
In der Naehe gab es dann noch eine Art Naturpark, wo wir u.a. Tuataras (Brueckenechsen) sagen, ein paar Uralte Echsen, aelter noch als Dinosaurier. Bei denen geht alles seeehr langsam: Die atmen oft nur einmal pro Stunde, werden erst nach ca 15 Jahren geschlechtsreif... Koennen dann aber auch bis ca 100 J leben...
Die Kinder konnten z.B. Forellen und Schafe fuettern.
Gestern waren wir dann in einem Maori-Dorf, wo wir eine Fuehrung, ein Konzert inkl. haka (Kriegstanz) und schliesslich ein Mittag aus dem Hangi (thermisch geheizter Dampfofen) bekamen.
Mit dem Hangi haben wir auch viel auf dem Zeltplatz kochen, kann sich dran gewoehnen. Muss das Essen nur rechtzeitig hereinlegen.
Heute waren wir dann auf einer gleich zwei Wanderungen in der Gegend, der einen durch einen hundertjaehrigen Sequoia-Wald (Redwood), der hier dobbelt so schnell waechst wie im heimischen Kalifornien und einfach riesig aussieht. Anschliessend ging es noch zum Gruenen und Blauen See, die leider wegen ein paar Wolken nicht sonderlich gruen bzw. blau aussahen. Muessen wir wohl durch!!!

15 Februar 2006

Rotorua 1 und neue Fotos!!!

Hallo allerseits,

wir sind mal wieder ein grossses Stueck weitergekommen, haben aber auch ein wenig geschummelt und den Bus ueber die Berge genommen. Ein paar Tage zuvor sind wir aber auch volle 70 km an einem Tag von Thames bis 20km hinter Te Aroha geradelt. Zum Glueck war das aber durch die Hauraki flats, die ihrem Namen alle Ehre machte und uns sogar noch ein bisschen Rueckenwind bescherte!!! Die Kinder haben schoen geholfen, durften aber dafuer auch beide zusammen im Anhaenger Mittagsruhe machen.
Haben dann 3 Tage lange bei ein paar sehr netten Servas-Gastgebern (Danke, Denis und Joy) uebernachtet. Sie haben eine 120 ha Milchfarm und die Kinder konnten hier zur Abwechslung mal das automatische Melken erleben. Auch mit dem Traktor wurde wieder gefahren...
Wunderschoen war auch eine Wanderung zu einem 152m hohem Wasserfall (Wairere-falls), die Kinder sind wieder wacker den ganzen Weg rauf und runter gelaufen!!! Bravo!
Schoen war natuerlich auch, dass es bei den Leuten Spielzeug (Lego!!!), einen lieben Hund (Holly) und bei Nachbars eine 3jaehrige Tochter gab. Sprachprobleme gibt es bei Kindern in der Groesse ja nicht und wir haben auch den Eidruck, dass die Kinder langsam auch schon ein bisschen Englisch verstehen.
Gestern ging es nun erst mit dem Rad und dann mit dem Bus in eine von NZ's bekanntesten Touristenattraktionen: Rotorua.
Hier blubbert, dampft und stinkt es ueberall nach Schwefel. Das Gebiet ist unheimlich thermal aktiv...
Auf unserem Zeltplatz gibt es neben warmem Strand (die Stadt liegt an einem See) und eigenem Blubbermatsch und heissen Quellen (inkl. Mineralbaedern!!) auch geheizte Zeltplaetze. Das muss man sich mal vorstellen!!! Die Kinder sind hin und weg und wir auch!!! Hier bleiben wir ein Weilchen!!!

10 Februar 2006

Coromandel 2

Hahei, Cathedral Cove, Hot water beach...Hallo allerseits!
Seit Ende Januar ist viel passiert, wir waren aber lange in einer Internet-freien Zone, und auch hier geht's selbst im Internet-Cafe nur ueber Modem (gaaaanz langsam, deshalb immer noch keine Bilder, die Kamera laeuft schon fast ueber!).
Von Colville ging es ueber die alte (und ungeteerte) Poststrasse ("309", weil die Kutsche frueher 3 St. und 9 min. brauchte) rueber ueber die Berge auf dei andere Seite der Coromandelberge. Uff, ganz schoen anstrengend, die Pferde damals waren jedenfalls schneller als wir. Die Strasse war aber richtig schoen mit wunderbaren Ausblicken (viel Wald), Voegelgesang und schoenen Pausen...
Zuerst mal an den Waui-Waterworks, einer Art kleinem Park, in dem ein Mann alles moeglich rund um Wasser und Wasserkraft gebaut hatte. Ganz viel zum Selbermachen und Spielen fuer grosse und kleine Kinder... Am besten fanden Geertje und Jette das Hamsterrad (fuer Kinder!) und das Wettschwimmen von kleinen Holzbooten.
Haben auch einen armdicken und ca einen Meter langen Breitmaulaal im Wasser gesehen, angeblich soll der beissen...
Weiter gings erst zu einem Wasserfall und dann zu ein paar uebriggebliebenen Kauri-Baeumen, riesigen Baeumen, die einmal fast die gesamte Halbinsel bedeckten und fast ausnahmslos abgeholzt wurden. Die Exemplare, die wir gesehen haben waren nur ca. 600 J. alt aber konnten von uns vieren nicht umfasst werden.
Haben dann bei einer alten Kaurilodge (Bushcreek cottage) gezeltet und u.a. im Fluss gebadet, als wir 2 Tage spaeter weiterfuhren, kamen wir fasst nicht mehr ueber die Furt, weil es in der Nacht so sehr geregnet hatte...
In Hahei waren wir dann an einem der schoensten Straende des Landes mit weissem bis rasa Sand (wegen der Muscheln). Zeit fuer Sandburgen und Murmelbahnen (die Murmeln hatten wir als kleines Geschenk von zu Hause mitgebracht). Der Campingplatz war brechend voll wegen des letzten Ferien- und langem Wochenende, aber verglichen mit DK war der Strand immer noch leer.
Eine ca 1-stuendige Wanderung brachte uns dann zu der Cathedral Cove, einer wunderschoenen Bucht mit grossem, gotischem Tunnel in der Steilkueste und kleinen Felsen und Inseln im Wasser. Wie ueblich ist auch hier fast alles Vulkanasche (aber hell!). Am anderen Ende des Strandes gab es dann noch eine natuerlich Dusche (ein kleiner Wasserfall, der von der Steilkueste runterkam. Das war vielleicht ein Gaudi mit den Kindern...
Am naechsten Tag leisteten wir uns dann eine ca. 2-stuendige Fahrt mit dem Glassbottom-boat, einem kleinen Boot, das unten ein richtig grosses Fenster hatte, so dass auch die Kinder die ganzen Fische (in allen Farben und Formen) in diesem Marine reserve (Naturschutzgebiet) sehen konnte. Anne hat sogar einen kleinen Tintenfisch gesehen und Gabor ging zum ersten mal in seinem Leben schnorcheln. Klasse. Die Kinder waren begeistert und bekamen sogar noch einen Lutscher vom Kapitaen.
Anschliessend ging es zum Abendessen unter Kiwiweinstoecken (ja, die werden wie Wein angepflanzt) in ein geniales Weingut (Purangi winery), wo neben Traubenwein wie z.B. sehr gutem Sauvignon blanc auch sehr gute Weine, Portweine und Likoere aus Obst (Kiwi, Pflaumen, Boysenberries, Feijoas...) gemacht wurden. Die Verkostung war einzigartig, der Chef wirklich begeisternt und die Flasche Pflaumen-Port, die wir mittnahmen hielt auch gerade mal 2 Tage (mit Hilfe von Freunden vom Zeltplatz).
Diese Freunde (Kiwis) haben Geertje und Jette auch ein paar lustige kleine Zoepfe geflochten... Sahen toll aus! Spielgefaehrten gab es natuerlich auch und hier haben wir auch die ersten Daenen getroffen...
Am naechsten Tag machten wir dann am Nachmittag einen Ausflug zum Hot water beach, wo am Strand heisse Quellen dicht unter der Oberflaeche hervorkommen, diese sind aber nur bei Ebbe zugaengig. Man muss dann nur seine Fuesse ein wenig in den Boden eingraben um zu merken, wo es warm oder gar richtig heiss wird und dort dann seine eigene Badewanne buddeln, die man aber vor allen Dingen vor den Wellen beschuetzen muss. Ein absolutes Gaudi, sowohl das Buddeln an sich, als auch das Beobachten all der anderen Gaeste... Die Kinder sagten beide (wie schon oefters vorher, z.B. auf der Colville Farm), dass sie gerne fuer immer dort wohnen bleiben wuerden. Dann koennten sie ja jeden Tag warme Badewannen buddeln...
Irgendwann sind wir dann aber doch weiter, diesmal zum WWOOFING zu einer oekologische Farm-Gemeinschaft. War wirklich ein Erlebnis, auch wenn wir es uns nicht ganz so vorgestellt hatten. Ziemlich einfach mit Plumpsklo etc., Gemeinschaftshalle und Kueche und ueberhaupt ein bisschen hippie-artig. Es gab auch ein paar andere Kinder und einen lustigen Spielplatz inkl. Trampolin, Draisine, windgetriebenem Karussel etc... Leider auch viele Muecken, und die Kinder reagieren leider beide noch etwas heftig darauf, zum Glueck aber nicht mehr ganz so schlimm wie frueher und es scheint auch schneller zu verheilen...
Papa und Mama haben dann immer den Vormittag gearbeitet: in der Kueche beim Marmelade machen, Kochen, Aepfelringe schneiden... oder im Bienenhaus beim Honigabfuellen (sehr interessant und vor allem lecker) oder beim Kartoffeln buddeln (uff, mein Ruecken!). Nachmittags ging's dann an's Wasser oder zu den Rockpools, vom Bach ausgewaschenen, natuerlichen Badewannen...
Leider hatten 3 von uns Magenprobleme, die aber fast voellig weg sind, wahrscheinlich wegen schlechtem Wasser aus Hahei.
Gestern ging es dann per Bus nach Thames, also nochmal rueber ueber die Coromandelberge. Hier und im benachbarten Miranda gibt es viele Watvoegel und Gabor hofft darauf, auch ein Wrybill zu sehen, den weltweit einzigen Vogel mit seitwaerts gebogenen Schnabel (zum under die Steine stochern).
Haben uebrigens schon wueber 50 verschiedene Vogelarten gesehen (-:
Morgen geht's dann weiter in Richtung Rotorua... Hier soll es endlich mal flach sein!

PS: Jettes Spruch des Tages (beim Menschaergerdichnicht spielen): Wenn man sich selber rausschmeisst ist man selbst dran schuld!

PPS: Habe mehrere hundert Wrybills gesehen. Yupphie! Das sind die weltweit einzigen Voegel mit einem Schnabel, der seitlich (nach rechts) gebogen ist. Sind vom Aussterben bedroht!