29 März 2006

Warkworth etc. und ein Meniskusschaden

Von Tiritiri ging's dann weiter nach Norden, die vollen Strassen (Aucklands Einzugsgebiet) haben uns aber ganz schoen genervt.
Auf einem Campingplatz haben wir eine vor 50 Jahren ausgewanderte Daenin getroffen und einen sehr interessanten Abend mit u.a. Carlsberg-Bier verbracht. Am naechsten Tag boten sie uns sogar spontan an, uns bis nach Leigh, unser naechstes Ziel, mitzunehmen. Danke Randi und Roger (ihr NZ-Mann)!
Wir zelteten an der Kueste direkt bei einem Meeres-Naturschutzgebiet(Marine reserve), wo man seit 30 Jahren nicht mehr fischen darf, die Unterwaasserwelt dort ist grandios. Selbst vom Ufer aus konnten wir grosse Fische in allen moeglichen Farben sehen.
Leider kam mal wieder der Auslauefer eines Zyklons und es regnete und stuermte mehrere Tage lang, wir sassen also fest. Am schlimmsten war allerdings, dass Gabor im nassen Grass unguenstig ausrutschte und sich einen Meniskusschaden (vermutlich einen kleineren, aber trotzdem AUA!) zuzog, nun laufe ich mit elastischem Verband rum und darf nicht mehr radeln. Hoffe aber, dass das in einem Monat wieder in Ordnung ist, ansonsten muss ich in DK nochmal zum Onkel Doktor!
Mir mussten uns also ein Auto mieten (ist nicht zu teuer) und sind fuer die letzten 3 Wochen motorisiert, die Raeder muessen wir auf dem Rueckweg abholen.
Heute (29.3.) ist Geertjes 5. Geburtstag, den wir entsprechend mit Kakao am Bett, Geburtstagskerzen, Eiskuchen, Topfschlagen und einem Besuch im Warkworth Sheep World feierten. Dort haben die beiden u.a. beim Scheren von Schafen zugesehen, ein Rehkitz aus der Flasche gefuettert, eine Ziege gemolken (Jette) und Aale gefuettert....
Haben sich auf richtig doll ueber die Geschenke aus dem fernen Europa (dank Poste restante) gefreut. Danke allen, die an uns gedacht haben!
Morgen geht's weiter in den Norden, vielleicht koennen wir vorher noch mit dem Glass-Bottom boat fahren, um uns die Fische in der Marine reserve etwas besser ansehen zu koennen...

Kiwis!!!!!!!!!


Zwei Tage auf der Vogelinsel Tiritirimatangi, es war einfach super! Und um das Beste gleich vorwegzunehmen: Geertje, Anne und Gabor haben Kiwis gesehen, sogar eine der seltenen Arten, naemlich den "little spottet Kiwi", der nur ungefaehr so gross wie ein kleines Huhn ist und etwa 1,3 kg wiegt. Wir waren alle (und nicht zuletzt Geertje) absolut begeistert. Jette war einmal mit (aber ohne Erfolg), beim 2. Abend wollte sie lieber schlafen...
Ausserdem haben wir alle moeglichen seltenen Arten wie z.B. den Saddleback, Kokako, Stitchbird, Parakeets und natuerlich aussgiebig Takahe's (die flugunfaehigen groesseren Verwandten der Pukekos) gesehen. Gabor hatte sogar noch mehr Glueck und hat nachts noch Tuataras (Brueckenechsen), Kakas (grosse Papageie) und Pinguine (an Land) gesehen, Anne hatte dafuer mehr Glueck mit den Kokakos.
Von den Voegeln mal abgesehen ist die Insel wunderschoen, an einem Tag sind wir auch einmal rumgewandert und ausserdem verbrachten wir jeden Nachmittag am Strand, wo uns Greg, der einsame aber freche Takahe erwartete und uns sogar einmal eine Plastiktuete klaute, war aber z.Glueck fuer uns nichts drinne. Dafuer liess er sich aber sogar streicheln... Wir haben's auf Film!
Am Ende sind wir dann Mitglieder der Vereinigung zur Unterstuetzung der Insel geworden und haben Geertje und Jette einen Pluesch-Kiwi bzw. Pinguin zum Geburtstag gekauft...
Muessen unbedingt mal wiederkommen.

21 März 2006

Auckland again

Nun sind wir alle nach noch einer Zugfahrt wieder in Auckland angekommen. Wieder wunderschoene Aussichten vom Zug, aber der hat auch manchmal gaaanz schoen gewackelt. Schmalspur halt...
Nun sind mal kurz in der groessten Stadt des Landes, haben ein paar notwendige Besorgungen erledigt und u.a. auch unsere Post abgeholt. Das ist jedesmal ein Hoehepunkt. Danke allen Schreibern. Geertjes Geburtstagspost muss aber noch ein paar Tage warten.
Heute vormittag haben wir uns erstmal mit unseren "alten" Servas-hosts Sally und Graeme zu einem Picknick getroffen. Wir haben uns alle sehr ueber das Wiedersehen gefreut. Die beiden sind seit gut einem Monat in Rente und nutzen jede Minute... Schoen!
Nachmittags waren wir dann auf dem 324m hohen Sky-Tower. Von dort aus hatte man wirklich eine wunderbare Aussicht von der einen Kueste zur anderen und konnte sogar auf Glas gehen und direkt nach unten schauen. Nur Anne traute sich das nicht.
Nach einem asiatischen Abendessen (lecker!) geht es dann morgen frueh auf die Vogelinsel Tiritirimatangi...

19 März 2006

Otorohanga und Waitomo-Hoehlen

Seit 2 Tagen sind wir nun in Otorohanga, wo es das beruehmteste Kiwi-Haus Neuseelands gibt. Unser wirklich gemuetliches Hostel liegt ganze 250m entfernt, sehr praktisch! Hier gibt es ausserdem einen lieben kleinen Hund, der sich mit Vorliebe mit der jungen Katze des Hauses balgt. Ein Bild fuer die Goetter.
Zuerst mussten wir jedoch mal hierherkommen, und das taten wir per Eisenbahn. Einmal taeglich faehrt ein Zug von Wellington im Sueden der Nordinsel bis nach Auckland bzw. umgekehrt. Dieser Zug ist wohl wirklich hauptsaechlich fuer Turisten gemacht und hat z.B. hinten ein grosses Aussichtsfenster, ausserdem kann man vorne (hinter dem Gepaeckwagen) 'raus und sich die tolle Landschaft ohne Glas davor anschauen. Jede Sehenswuerdigkeit wird ausfuerhlich per Lautsprecher kommentiert.
Der Zug haelt in National Park (wo wir einstiegen) volle 45min lang, damit alle mal die Beine strecken und im gemuetlichen Bahnhofscafe was essen oder trinken koennen.
Wer das Geld hat kann in den 45min sogar einmal mit einem kleinen Flugzeug zum Sightseeing ueber die Vulkane fliegen...
Nun sind wir aber hier in Otorohanga, einem kleinen Ort mit nicht viel mehr als einer langen Geschaeftsstrasse. Dafuer ist das Kiwihaus wirklich Klasse.
Als die Dame an der Kasse merkte, dass wir uns mehr als andere fuer Voegel interessierten, bekamen wir sogar noch besondere Tipps und Privilegien.
Das beste waren natuerlich die Kiwis selbst, hier gibt es 2 Arten (Brown und Great spottet Kiwi). Die Great spottet Kiwi-Dame namens Atu ist wohl sehr aggressiv und territorial, was zur Folge hatte, dass sie wie verrueckt um die das Futter bringende Pflegerin herumsprang (ja, wie ein Kaenguruh) und ihr staendig in die Hosen biss. Das war vielleicht ein Gaudi. Die Kinder konnten sich gar nicht mehr einkriegen vor Lachen.
Ausser den Kiwis gab es noch allerhand andere einheimische Voegel zu sehen, selbst Tuataras (Brueckenechsen, lebende Fossilien) gab es in groesserer Zahl. Besonders froh waren wir auch noch darueber, dass wir ein paar Kokapos sehen konnten.
Heute ging es dann per Rad ins 15km entfernte Waitomo, eine Karstlandschaft mit hunderten von Hoehlen. Das besondere an diesen Hoehlen sind die Millionen von Gluehwuermchen, die dort an der Decke haengen und auf Beute warten. Im Gegensatz zu den Europaeischen Gluehwuermchen (eine Art Kaefer) sind die neuseelaendischen die Larven (!) einer Fliege, die klebrige Faeden spannen und hoffen, dass sich ahnungslose Muecken etc. darin verfangen...
Gabor und Jette haben sogar noch einen Aal mit Schnecken gefuettert und gestreichelt (!).
Wir fuhren also mit einem Schlauchboot auf einem unterirdischen Fluss entlang und ueber uns erstreckte sich eine Art wunderbarer Sternenhimmel. Einfach "himmlich"!
In einer Nachbarhoehle haben wir ausser den "ueblichen" Tropfsteinformationen auch Wetas (eine Art Grille, die es nur in NZ gibt) und ein Moa-Skellet gesehen. Diese straussenaehnlichen Voegel sind vor mehr als 500 Jahren von den Maoris ausgerottet worden.
Morgen fahren wir dann wieder mit dem Zug nach Auckland, um von dort aus dann mit der Faehre noch mal (diesmal fuer 2 Tage und Naechte) auf die Vogelinsel Tiritirimatangi zu fahren. Freuen uns schon maechtig gewaltig und hoffen, dort auch Kiwis zu sehen. Von dort aus geht es dann weiter in den Norden der Nordinsel.
PS: Fotos werden nachgereicht.

16 März 2006

Whanganui Kanu-Tour



Juchhu, wir hatten eine wunderbare Kanu-Fahrt auf dem Whanganui-Fluss. Vier Tage und 3 Naechte waren wir in dem gleichnamigen Nationalpark und paddelten wacker den Fluss hinunter. 88 km haben wir dabei zurueckgelegt (von Whakahoro nach Pipiriki, das nur fuer Insider...) und ca. ein Dutzend kleinerer (!) Stromschnellen ueberstanden. Zwar sind wir ein paar mal etwas nass gespritzt worden, aber umgekippt sind wir nie! Sind noch ganz stolz!
Wir hatten einen grossen Kanadier fuer uns 4, Anne vorne, Gabor hinten und die Kinder in der Mitte. Das Gepaeck war wasserdicht in vier Tonnen untergebracht. Nach 10min Instruktion ging's los und wir haben kein bisschen davon bereut. Die Kinder haben sogar ein bisschen versucht, selber zu paddeln und wollen auch unbedingt nochmal auf eine Kanutour gehen, denen hat's also auch wirklich gefallen.
Der Fluss schlaengelt sich durch einen gruenen Jungle, rechts und links geht's oft 30-50m die Felsen hoch. Wenn nicht ab und zu mal ein Schnellboot vorbeikaeme (zum Glueck recht selten, die machen naemlich hohe Wellen und einen Hoellenlaerm!) wuerde man denken, wir waeren die einzigen Menschen hier.
Nach taeglich ca. 4 Stunden paddeln (inkl. Mittagspause) haben wir an der ausser der Flussoberflaeche wohl einzigen ebenen Flaeche unser Zelt auf netten kleinen Campingplaetzen aufgestellt und die Kinder zogen dann ab, um am Flussstrand zu spielen.
An einer Stelle geht eine Schlucht (Mangapurua Landing) ab, in der Land nach dem 1. Weltkrieg zur Besiedlung an Ex-Soldaten vergeben wurde. Nach 20 Jahren Kampf gegen den Busch und nur Zugang ueber den Fluss, wurde eine Bruecke gebaut, die Teil einer Strasse in Richtung Zivilisation sein sollte. Einige Jahre spaeter gaben die Siedler auf (nach entsprechendem Hinweis von der Regierung!) und heute zeugt nur noch die "Bridge to nowhere" und einige hoelzerne Namensschilder im Wald davon, dass hier einmal Farmen waren...
Abends wurde dann noch ein Lagerfeuer gemacht.
In der letzten Nacht haben wir neben den nun fast obligaten Gluehwuermchen auch noch mehrere Opossums gesehen. Das sind aus Australien importierte Beuteltiere, die nachtaktiv sind und hier keine natuerlichen Feinde haben. Sie sehen zwar unheimlich niedlich aus (ca. doppelt so gross wie eine Katze), fressen aber die Waelder kahl und bedrohen Kiwi- und andere Voegel und Vogeleier.

Nach den 4 Tagen im Kanu ging es dann in die Stadt Wanganui am Meer, wo wir 3 tage lang bei einer Familie "wwoofen" waren. Hier gab es als grossen Kontrast mal frisch gemachte Betten. Es war richtig schoen.
Die Stadt hat einen einzigartigen Spielplatz, auf dem man z.B. einen Dinosaurier runterrutschen und an einer Krake schaukeln kann, der absolute Erfolg.
Ausserdem fuhren wir noch mit dem einzigen richtigen Dampfer (von anno 1899) den Fluss entlang und Gabor half sogar beim Kohlen schippen.
Nun sind wir wieder an den Bergen von Tongariro und fahren morgen mit der Eisenbahn weiter nach Waitomo (Gluehwuermchenhoehlen etc.)

Jettes Spruch der Woche: "Papa, du bist wirklich lieb, glaub mir das!"

06 März 2006

Tongariro National Park

Sind nun seit ein paar Tagen endlich alle in den Bergen, der Zeltplatz liegt auf ueber 1000m Hoehe inmitten subalpiner Natur. Leider ist's zur Zeit auch ein bisschen kalt, sodass wir uns fuer eine Huette entschieden haben. Nur gut, denn es regnet gerade ziemlich viel.
Nun aber erstmal wieder der Reihe nach:
Nach Taupo ging es nach Turangi am Suedende des grossen Sees, die gut 50km liessen sich auch gut fahren, man merkt das Training.
Auf der Strecke gab es ausser klasse Blicken auf den See und die Berge auch ein Forellen-Aufzuchtzentrum (die Gegend ist die vielleicht weltbeste fuers Flkiegenfischen), in dem man allles ueber die Lieblinge der Angler lernen und die schoenen Tiere auch aus naechster Naehe sehen und fuettern konnte. Natuerlich wieder ein Knueller fuer die Kinder.
In Turangi feierten wir dann Jettes 3 1/2sten Geburtstag mit u.a. selbstgemachter, von Jette gewuenschter Eistorte (klasse, Anne) und Topfschlagen.

Weiter ging es in die Berge, wo uns der starke Gegenwind und spaeter auch Regen beim Radeln arg zu schaffen machte. Als es zu nass und kalt wurde, setzten wir beide Kinder in den Anhaenger, die sich dort koestlich amuesierten und von dem Wetter draussen gar nichts mitkriegten.
Zum Glueck ist's hier in Whakapapa-Village (1150m hoch gelegen) am Fusse der Vulkane richtig schoen. Das Wetter ist zwar immer noch etwas durchwachsen, aber wir machen jeden Tag schoene Wanderungen, u.a. zu den Silica-rapids, Stromschnellen ueber Silikatablagerungen. Das alles in wunderschoener Umgebung - vielseitiger Wald, Farne, Moose, Flechten.

Gestern haben wir dann auch den Vogel abgeschossen und hatten richtig schoenes Wetter mit klarer Sicht bis auf die hoechsten Vulkane. Wanderten dann erst und fuhren spaeter noch mit dem Sessellift (Skigebiet) bis auf ueber 2000m Hoehe am Mt. Ruapehu (2797m, zuletzt for knapp 10 Jahren ausgebrochen). Klasse Aussicht von dort oben. Alles Lava, hoechstens noch ein paar vereinzelte Pflanzen und Blumen an windgeschuetzten Stellen. Die Skihuetten und -unterkuenfte sind auch direkt auf grobe Lavafelder gebaut. Das sieht schon urig aus! Mit den Kindern zusammen bauten wir dann erstmal einen Schneemann (im Hochsommer!) und anschliessend kraxelten die beiden voller Elan die Felsen rauf und runter. Wenn sie wollen, koennen Geertje und Jette wirklich fast alles (-: Anne erstieg derweil im Geschwindgang einen 2300m hoch gelegenen Grat, von wo aus man zusaetzlich noch den Blick nach Osten hatte.
Wir bleiben noch 2 Tage hier und werden dann am Freitag (wenn das Wetter wieder besser wird) fuer 4 Tage mit dem Kanu den Whanganui-Fluss runterfahren. Freuen uns schon maechtig gewaltig!
Hatten die letzten 2 Tage ziemlich viel Regen, haben uns aber nicht gelangweilt und u.a. den tollen Taranaki-Wasserfall erwandert.